Es soll vor vielen Jahren in Dormettingen eine besonders schöne und lange Tanne gehauen worden sein. Der damalige Schultes begab sich mit seinem Rat in den Wald, um das außergewöhnliche Naturereignis zu begutachten und zu messen. Doch vor all der Freude hatten sie das Gabelmaß vergessen. Der Schultes ließ daraufhin alle Räte der Reihe nach auf den Stamm sitzen und so wurde die genaue Länge mit dem Allerwertesten gemessen. Zu Hause angekommen, musste jeder denselben hinhalten und nun wurde die genaue Länge des Stammes mit dem Gabelmaß in Einzelstücken gemessen.
Aufgrund dieser Begebenheit werden die Dormettinger „Klotzmesser“ genannt.
„Klotzmesser“
Das Kleid des „Klotzmessers“ zeigt den früheren Ratsherren mit dem Gabelmaß. Die Holzmaske, der weite Umhang mit passender Hose – sie zeigen die frühere Kleidung des Ratsherren – und in der Hand das Gabelmaß sind Ausdruck dieses Narrenkleides. Mit ihrem verschmitzten Lächeln weisen die Klotzmesser auf jenes Ereignis hin, welches den Dormettingern ihren zweiten Namen gab.
„Waldmeister“
Der „Waldmeister“ ist die Leitfigur zum Klotzmesser, der eine ordnende Funktion ausübt und für die Klotzmesser verantwortlich ist. Er entstand nach dem Waldmeister früherer Zeit, der die Arbeiten im Wald überwachte.
Die Maske zeigt einen freundlichen, älteren Herrn, der keine Angst einjagen möchte, sondern eine Respektsperson darstellt. Sein Maß unterscheidet sich von dem des Klotzmessers, denn es ist ein Anreißmaß. Der offene Gehrock war früher allgemein üblich, auf der Weste trägt er das Symbol des Klotzmessers.
„Fuchswadel“
Der Fuchswadel ist eine alte Narrenfigur, wie sie in unserer Fasnetslandschaft häufig vorkommt.
Seinen Namen hat diese Figur von den Fuchsschwänzen, den Attributen der Narrheit, die sie am Kopf angebracht trägt. Das Kleid ist geschmückt mit handbemalten Figuren, die sowohl aus der Märchen-, Fabel- und Sagenwelt stammen. Auch Dinge aus dem täglichen Leben sind auf dem Kleid zu finden, je nach individueller Gestaltung des Besitzers. Die Vollendung findet das Kleid in seinem schweren Geschell und in der Narrenwurst, mit der der Narr beim Aufsagen seinen Worten Nachdruck verleiht.