„Westerberghannes“

Der Westerberghannes hatte einen großen Hof auf dem Nusplinger Westerberg. Als er wieder einmal in große Not geriet, haderte er mit Gott und der Welt. Da erinnerte er sich an ein altes Buch seiner Ahnen, mit dem man das Böse herbetete. Dieses kam in Gestalt eines Fremden, der einen Beutel Gold auf den Tisch warf und ihm Glück für Stall und Vieh versprach, wenn er sich mit Leib und Seele nach dreißig Jahren ihm verschriebe. Als der Hannes das viele Geld sah und an seine Not dachte, waren dreißig Jahre weit weg. So unterschrieb er einen Vertrag mit seinem eigenen Blut. Er wurde ein reicher Bauer, aber hartherzige und üble Sitten herrschten auf seinem Hof. Keine Spur mehr von dem einst gutherzigen Hannes und bald kam der Tag, an dem er sein Versprechen einlösen sollte.

Als die vereinbarte Frist abgelaufen war, kam der Teufel in Gestalt eines Jägersmannes, der gar sonderbar aussah. Er hatte einen Geißenfuß und verschwand in dem Haus. Das Gesinde hörte einen furchtbaren, entsetzlichen Schrei ihres Herrn. Jede Hilfe kam zu spät, der Teufel und sein Opfer waren verschwunden. Alle Knechte und Mägde verließen noch am selben Tag den Hof. Der Westerberghof zerfiel und niemand kennt die Stelle, wo dieser Hof einst gestanden hat.

Heute ist der „Westerberghannes“ eine Narrenfigur, dessen markante Gesichtszüge das harte Bauerndasein in früherer Zeit nachempfinden lassen. Das Häs selber ist in der Bauerntracht nach alten überlieferten Aufzeichnungen gehalten.

„Hansele“

Das Nusplinger „Hansele“ ist ein Gschellnarr. Der Pinsel auf der Maske soll den Schwanz des Teufels darstellen, der den Westerberghannes holte. Die grünen und roten Borten, die auf das Häs aufgenäht sind, stellen die Wiesen und Blumen um den Hof des Westerberghannes dar. Der Korb, der zu jedem Hansele gehört, verkörpert die Gütigkeit, mit dem der Westerberghannes die Armen beschenkte. Die Rückenpartie des Hanseleanzuges zeigt die „Tannenburg“, nach der auch die Nusplinger Narrenzunft benannt ist.

„Westerbergteufel“

Die Nusplinger Narrenfigur „Westerbergteufel“ verkörpert den Teufel, der den Westerberghannes holte. Die roten Flammen auf der Hose des Teufels stellen zum einen das Feuer der Hölle dar, zum anderen aber auch das Blut des Westerberghannes, mit dem er sein Leben dem Teufel verschrieben hatte. Zur Ausrüstung des Teufels gehört eine 3-zinkige Holzheugabel

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